Wir wurden kürzlich über einen Vorfall in den Hoheitsgewässern Libyens informiert. Es betraf ein Schiff eines unserer Mitglieder, das während der Durchfahrt von der libyschen Küstenwache angehalten wurde. Das Schiff wurde gezwungen, Kurs auf den Ankerplatz von Bengasi zu nehmen, wo alle Identitätspapiere und Seemannsbücher beschlagnahmt wurden. Zunächst war unklar, was der Grund für diese Maßnahme war.

Mit Hilfe unseres lokalen Korrespondenten stellte sich heraus, dass das Schiff durch ein Gebiet gefahren war, das von der libyschen Marine-Küstenwache kontrolliert wird. Dieses Gebiet steht unter verschärfter Überwachung zur Verhinderung von illegalem Handel und Migration und darf nur durchfahren werden, wenn dies im Voraus angekündigt wurde und die Behörden eine Genehmigung dafür erteilt haben. Nachstehend finden Sie eine Abbildung des betreffenden Gebiets einschließlich der Koordinaten.
Bei der Ankunft am Ankerplatz wurde schnell klar, dass das Schiff eine Strafe zahlen muss, um freigegeben zu werden und die beschlagnahmten Dokumente zurückzubekommen. Dank des schnellen und entschlossenen Handelns unseres Korrespondenten konnte die Verzögerung für das Schiff auf wenige Stunden begrenzt werden.
Empfehlung für Mitglieder
Wir empfehlen unseren Mitgliedern, ihre Schiffe darauf hinzuweisen und, soweit möglich, immer weit außerhalb dieses Gebiets zu fahren oder bei Durchfahrt vorher um Genehmigung zu bitten. Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten, insbesondere der Kapitän, über die Lage und die Risiken dieses Gebiets informiert sind.
Selbstverständlich halten wir unsere Mitglieder über eventuelle weitere Entwicklungen auf dem Laufenden. Sollten Sie in der Zwischenzeit Beratung oder Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an claims@nnpc.nl an das NNPC-Schadenteam.
