Nach mehreren Wochen der Kriegshandlungen wurde zwischen Israel, Iran und den Vereinigten Staaten vorläufig ein Waffenstillstand vereinbart. Die Lage bleibt jedoch weiterhin angespannt.

Neben dem Persischen Golf sind auch die südlichen Zugangswege wie das Rote Meer, der Golf von Aden und die Straße von Bab el-Mandeb gefährdet. Die Houthi-Rebellen im Jemen stellen weiterhin eine Bedrohung für Handelsschiffe dar. Vorfälle mit Drohnen, verdächtige Annäherungen durch kleine Wasserfahrzeuge und Meldungen über elektronische Störungen nehmen zu. Für Reedereien, Verlader und Seeversicherer ist dies von großer Bedeutung. Denn obwohl diplomatische Signale in der Regel als hoffnungsvoll interpretiert werden, zeigt dieses Beispiel, dass sie keinerlei operative Sicherheit bieten.
Bei all dem spielt die Straße von Hormuz eine entscheidende Rolle. Diese schmale Meerenge zwischen Iran und Oman ist eine der verkehrsreichsten und strategisch sensibelsten Seestraßen der Welt. Täglich passieren hier etwa 20 % des weltweiten Ölhandels und ein erheblicher Teil der Flüssiggastransporte.
Die Lage auf dieser Route ist in den letzten Monaten instabil geblieben:
- Der Iran hat wiederholt damit gedroht, die Durchfahrt als Reaktion auf israelische oder westliche Militäraktionen zu sperren.
- Berichten von Risk Intelligence zufolge besteht eine erhöhte maritime Bedrohung, darunter:
- GPS-Jamming in der Straße von Hormuz und deren Nähe;
- Überwachung durch die iranische Marine und paramilitärische Einheiten;
- erhöhtes Risiko von Inspektionen oder Festhaltemaßnahmen gegenüber Handelsschiffen.
Derzeit ist die Durchfahrt möglich, aber Reeder müssen mit einer Sperrung der Straße rechnen. Eine Blockade oder ein Zwischenfall auf dieser Route hätte nicht nur regionale, sondern weltweite wirtschaftliche Folgen und könnte zu einer längeren Festsetzung von Schiffen führen.
Wir empfehlen unseren Mitgliedern, ihre Besatzung, insbesondere den Kapitän, über die aktuellen Risiken in der Region zu informieren und diese in ihre Reiseplanung einzubeziehen. Wenn die Durchfahrt durch den Persischen Golf oder die Straße von Hormuz erforderlich ist, empfehlen wir Folgendes:
- Halten Sie sich nach Möglichkeit weit außerhalb der Risikogebiete auf.
- Fahren Sie nur mit vorheriger Genehmigung oder nach Rücksprache mit den betreffenden Versicherern.
- Informieren Sie sich täglich über zuverlässige Quellen (wie Risk Intelligence, JMIC oder offizielle Regierungskanäle) über die aktuelle Lage.
Selbstverständlich halten wir unsere Mitglieder über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden. Sollten Sie in der Zwischenzeit Beratung oder Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an claims@nnpc-marine.com an das NNPC-Schadenteam.